30 Jahre. Eine lange Zeit. Vor 30 Jahren habe ich meine „schulische Reifeprüfung“ (Abitur) abgelegt und vergangenes Wochenende haben wir Altschüler uns wieder getroffen. Einerseits toll, die alten Kameradinnen und Kameraden wiederzusehen und über unsere gemeinsamen Jahren zu schwärmen, andererseits redet man auch darüber, was danach bis heute alles passiert ist. Wir waren auf der „Goetheschule“ und so lag es nahe, auch Goethezitate als Motto zu wählen:
„Auch aus Steinen, die Dir in den Weg gelegt wurden, kann man Schönes bauen“
Gerade nach so einem Treffen denkt man über solch einen Spruch nach: Wenn man sein Leben bis heute zurückdenkt, dann fallen einem viele Steine ein, die im Weg lagen. Auch Steine, die einem bewußt in den Weg gelegt wurden. Aber eins hat mich bis heute immer ausgezeichnet: Ich habe zwar nicht immer die Steine bewußt aus dem Weg geräumt, aber ich habe immer gewußt, wie ich drum herum komme… Es gibt immer Alternativen! Man muss sie nur suchen und nicht aufgeben!
Erdrücken Sie Schulden?
Das ist sicherlich heute für viele ein großer Stein auf dem persönlichen Lebensweg. Wie geht man damit um? Für viele ist das sicherlich gerade der größte Stein auf seinem Lebensweg. In so einem Blog kann man sicher nicht einen Einzelfall behandeln. Aber es gibt generell vier Schritte, um aus dieser Situation herauszukommen:
- Der Realität ins Auge blicken: Man muss sich klar machen, dass man aus welchem Grund auch immer, mehr ausgegeben hat als man eingenommen hat. Und das meist über einen längeren Zeitraum. Daher gilt: Zettel und Stift nehmen, dazu die letzten Kontoauszüge und sich hinsetzen und alle Einnahmen und Ausgaben der letzten Zeit aufschreiben. Mindestens drei Monate möglichst auf den Cent genau; idealerweise die letzten zwölf Monate. Dazu alle Schulden / Verbindlichkeiten im Einzelnen aufschreiben: und zwar den aktuellen Stand und die Ratenhöhe.
- Lebensstil prüfen und somit Ausgaben überdenken: Das ist natürlich das Kniffeligste: sich ehrlich eingestehen, dass man seine Ausgaben nicht im Griff hatte bzw. so ein „bisschen“ die Augen zugemacht hat. Daher muss man nun ran: Die höchsten Ausgaben aufschreiben und Lösungen suchen. Z.B: Kreditrate Auto 350 EUR? Auto verkaufen und ein deutlich billigeres kaufen! Zahlen Sie mehr als zehn EUR im Monat Handyrechnung? Wechseln! Müssen Sie immer das neueste Telefon haben? Essen Sie viel fastfood oder gehen gerne Essen? Schreiben Sie mal einen Monat lang jeden Cent auf, was Sie für dieses Essen ausgeben… Kaufen Sie sich mal wieder Brot und Aufschnitt und schmieren sich Kniften! Leben Sie generell mit Budgets. Z.B. maximal 100 EUR pro Woche. Holen Sie sich 100 EUR von der Bank, möglichst in kleinen Scheinen und leben Sie eine Woche nur von diesem Bargeld; und danach die Woche auch und auch und auch…
- Schulden umschulden! : anders ausgedrückt: Der Dispokredit oder sogar die geduldete Überziehung darüberhinaus ist das Teuerste, was es für Sie dann gibt. Gehen Sie zu Ihrer Bank und schulden Sie um in einen Konsumentenkredit. 5% Zins anstatt 12% bis 15% ! Bei 5.000 EUR Schulden sind das im Jahr anstatt z.B. 600 EUR Zinsen „nur“ 250 EUR; somit schon wieder 350 EUR mehr zur Schuldentilgung… Ähnliches gilt auch für Immobilienkredite.
- Schulden killen: Wenn Sie nun Ihren Lebensstil angepasst, also reduziert haben, günstigere Konditionen für die Kredite gefunden haben, dann machen Sie mal wieder eine Aufstellung aller Ihrer Verbindlichkeiten. Und zwar in folgender Aufstellung: Der kleinste Kreditbetrag nach oben, dann je nach Größe darunter. Nun setzen Sie die Einsparungen aus 1. bis 3. (also der Betrag, den Sie durch vernünftigeres Leben monatlich einsparen) zusätzlich in die Kredittilgung ein. Zuerst in den kleinsten Kredit. Der ist dann viel schneller getilgt. Nun haben Sie noch mehr zur Schuldentilgung für den nächstgrößeren Kredit frei; der wird nun auch viel schneller getilgt, usw.
Ich bin ehrlich, gerade Punkt 4. ist nicht einfach zu verstehen. Aber: bei einem Kunden habe ich kürzlich bei ca. 28.000 EUR Gesamtverschuldung gut 3.500 EUR an Zinsen einsparen helfen können und gut 7 Jahre eher mit der Schuldentilgung helfen fertig sein zu können.
Und dieser Kunde/Mandant, hat mir danach gesagt: „Das wird mir nie mehr passieren! Aber: nun helfe ich meinem Sohn und werde hoffentlich dann ein gutes Vorbild sein.“ Glauben Sie mir: Auch mir ging es da gut.
Gut 30 Jahre nach der Reifeprüfung sehe ich „unsere“ Gedenktafel (an unserem 25.jährigen gegen den von uns ursprünglich gepflanzten Baum ausgetauscht!) an meiner alten Schule. Ja, auch ich hatte viele Steine auf meinem Weg bis heute… Aber ich habe mir ein „Lebenshaus“ gebaut, in dem ich auch „diese Steine“ verbaut habe. Und nun ist es mein Lebensinhalt und Mission geworden, anderen Menschen im Bereich Finanzen zu „helfen“ – denn nicht „Finanzgebildete“ haben viele Steine auf ihrem Weg liegen.
Nothing is impossible !!!
Ihr
Markus Schmitz
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