Das Titelbild finde ich passend: „Hangover Kit“… Nun hat Griechenland in Form des Ministerpräsidenten vermutlich im Eingeständnis der Pleite oder warum auch immer den nötigen Reformen zugestimmt um Geld zu erhalten. Da der „Kater“ vermutlich erst in ein paar Tagen oder Wochen in Griechenland durchkommt und hoffentlich viele Griechen verstehen, dass es so nicht weiter gehen konnte (und das das auch nichts mit Demokratie, sondern mit Ökonomie zu tun hat!!), kann so ein „Hangover Kit“ nicht schaden…

Wie wird es dort nun weitergehen und was bedeutet das für uns?

Bis jetzt haben wir an den Schulden Griechenlands nur verdient! Das sollte man nicht vergessen. Auf das geliehene Geld wurden immer brav bis vor kurzem die Zinsen gezahlt. Durch das Verhandlungsergebnis bekommen die Griechen nun nicht die Schulden erlassen, sondern sie müssen erst einmal nicht zurückzahlen und bekommen sogar noch Geld dazu als Brückenfinanzierung. Wenn die Reformen greifen -so denkt und wünscht man sich das nun- soll das Land wieder dazu befähigt werden, irgendwann die Schulden Stück für Stück zurück zu zahlen. D.h.: Wir verdienen weiter an den Zinsen und haben erst einmal keinen Zahlungsausfall.

Was müssen die Griechen an Reformen durchsetzen?

  • Sie bekommen 50 Milliarden Euro in einem Privatisierungsfonds, der umfasst Garantien, die Griechenland als eine Art Bürgschaft hinterlegt. Neben Immobilien sollen auch Flughäfen und Häfen dazugehören. Daraus werden ca. 25 Milliarden an die griechischen Banken zur Sanierung ausgezahlt, 12,5 Milliarden fließen in den Schuldenabbau und ebenfalls 12,5 Milliarden sollen für Investitionen verwendet werden.
  • Die Mehrwertsteuer soll auf 23 Prozent für die Gastronomie (heute 6,5 Prozent) und für frische Lebensmittel (heute 13 Prozent) erhöht werden.
  • Steuernachlässe auf den griechischen Inseln sollen ab Oktober 2015 wegfallen.
  • Per Gesetz soll eine völlige Öffnung aller Berufe angestrebt werden.
  • Bis zum 15.07.15 müssen konkrete Gesetze einer umfassenden Rentenreform vorgelegt werden, die das Renteneintrittsalter auf 67 Jahre anhebt.

Ob das alles reicht, um wieder wettbewerbsfähig zu werden, das vermag ich nicht zu sagen – aber glauben tue ich es nicht! Und erst recht glaube ich diesem Ministerpräsidenten nicht mehr, dass er diese Reformen auch umsetzen wird.

Während das ganze griechische Theater die EU beschäftigte, hat keiner mitbekommen, dass in China eine große Blase platzt. Hier sind die Auswirkungen für uns wahrscheinlich viel gravierender!!! Viele Chinesen haben per Kredit Wertpapiere gekauft, überteuerte Immobilien erworben und nun fallen die Kurse und Immobilienpreise in den Keller. Die Börse hat in wenigen Tagen schon fast vierzig Prozent verloren. Damit kann und wird das größte Volk der Welt nicht mehr in den Konsum investieren und die Autohersteller sind schon die ersten, die die Probleme sofort bemerken. Aber als größte Marktmacht der Welt werden auch alle anderen Produkte aus Deutschland und der EU leiden.

USA ist z.B. der größte Schuldner Chinas und die Chinesen fordern nun Geld zurück bzw. können keine weiteren Gelder erst einmal mehr verleihen. Somit greift diese Krise weltweit an… Und das kann deutlich größere Auswirkungen haben als zur Zeit ersichtlich. Wir werden es sehen…

Nun nehme ich mein „Hangover Kit“ und mein nächster Blogbeitrag kommt aus dem Urlaub!

Ihr

Markus Schmitz

PS: Das Kit ist ein Geschenk von einer wirklich tollen Hochzeitsparty. Alles Gute noch einmal   ;-)   !!!