Wer möchte das nicht? Ein Blick in die Zukunft werfen können und auch gerne wissen, wie die eigenen Finanzen am Ende des Jahres sein werden. Das kann ich natürlich auch nicht ermöglichen. Aber ich will gerne mal meine Gedanken zur generellen Situation darlegen und daraus ein paar Schlüsse ziehen.

Was wird passieren bzw. worauf müssen wir uns einstellen?

1. Weltweit läuft die wirtschaftliche Entwicklung zunehmend unterschiedlich.

Schauen wir kurz zurück: 2014 entwickelten sich Europa, Asien und die USA sehr unterschiedlich, was die Konjunktur angeht. Ich gehe davon aus, dass dieses auch 2015 so bleiben wird: USA bleibt die Konjunkturlokomotive, Europa erlebt weiterhin eine deutliche Wachstumsdelle, in Asien findet eine sogenannte Bodenbildung statt und die Schwellenländer stecken in einer Rezession. Da wo es gut läuft finden Investitionen statt, die Beschäftigung der Bevölkerung ist gut und durch die niedrigen Energiepreise haben die Leute auch mehr Geld in der Tasche für Konsumausgaben. Somit kann man davon ausgehen, dass in der zweiten Jahreshälfte die Zinsen in den USA wieder leicht steigen werden, in Europa aber geht’s locker weiter und die Zinsen bleiben niedrig.

2. In Europa knistert es und es wird Entscheidungen geben

Für Geldanleger sieht es in Europa und Deutschland zur Zeit nicht so dolle aus. Wohin mit dem Spargroschen? Seit Mitte 2014 lockert die EZB immer mehr Ihre Geldpolitik, um eine Deflation zu vermeiden. Sie kauft zum Beispiel selber Wertpapiere immer mehr auf: Mehr Käufer bedeutet eigentlich steigende Preise (Kurse). Gleichzeitig fordert man in den europäischen Staaten mehr Investitionsprogramme um die Beschäftigung zu steigern (mehr Leute verdienen Geld = mehr Leute geben mehr Geld aus – einfach Gleichung). Frankreich, Portugal, Irland und Spanien haben es vorgemacht: Reformen bringen Erfolge. Von Italien hört man leider nicht gerade viel und auch das Damoklesschwert Griechenland und Austritt aus der Union schwebt nun auch noch wieder aktuell über uns…
Auch die Firmen sollen zu mehr Investitionen verleitet werden, um bei anderen Firmen wiederum mehr Aufträge zu erteilen. Das schafft man zum Beispiel für Firmen durch Steuersenkungen bei Investitionen. Kurzum: Positiv in die Zukunft schauen und die Signale positiv deuten.

3. Bei den Wertpapiermärkten wird es überraschendere und deutlichere Kursausschläge (in beide Richtungen) geben

Die ganzen Krisen (Ukraine, Naher Osten, innenpolitische Risiken in China, Nordkorea, etc.) sind nicht genau für die Zukunft zu deuten. Daher ist einfach eine grundsätzliche Unsicherheit vorhanden. So werden auch kurzfristig Anleger (professionelle und private) schnell differenziert handeln (im wahrsten Sinne des Wortes…). Dazu kommt der erwartete Zinsschritt in den USA. Aber wann und wie stark kann man auch nicht sagen. Kommt er überraschend, können auch die Anleihe- und Aktienmärkte in Aufregung versetzt werden.

Was kann man aus diesem Ausblick ableiten für seine Geldanlage? Im nächsten Blogartikel kommende Woche werde ich aufzeigen, wie ich mein Musterdepot verändert habe und auf das Jahr 2015 ausrichte. Dazu gehören auch wieder die Tagesgeldtipps, die besten Festgeldangebote und meine persönlichen Aktien- und Anleiheanlagen.

Markus Schmitz