Wenn ich als Angestellter krank werde, bekomme ich erst einmal mein Gehalt weiter, das aber nur für sechs Wochen. Was passiert eigentlich dann?! Und: muss ich auf das, was ich bekomme, auch noch Steuern zahlen?! Hier mal ein kurzer Versuch der Erläuterung mit einem Tipp am Ende.

Wie lange bekomme ich mein Gehalt als „krank-geschriebener“ eigentlich weiter?

Diese Antwort ist ziemlich einfach: Die ersten sechs Wochen ist der Arbeitgeber verpflichtet das normale Arbeitsentgelt weiter zu bezahlen. Anders ausgedrückt: Bin ich normal von einer Grippe überrascht oder aber nur von einem Unfall leicht verletzt habe ich nichts zu befürchten. Aber dann wird es interessant:

Ab dem 42.igsten Tag meiner Krankheit ist Schicht im Schacht!

Und nun wird es wirklich interessant: Das SGB V (das 5.te Sozialgesetzbuch) schreibt eine klare Regelung vor:

• Man erhält Krankengeld wegen desselben Leidens bis zu 78 Wochen lang. Dieser Zeitraum ist dazu auf drei Jahre begrenzt. (Heißt: mal vier Wochen gesund und wieder erneut wegen der gleichen Krankheit krankgeschrieben geht nicht unbegrenzt). Also: 1,5 Jahre bekomme ich Krankengeld wegen der gleichen Krankheit von der Krankenkasse.

• Drei Monate bevor das Krankengeld ausläuft, muss man sich unbedingt mit der Rentenversicherung, der Agentur für Arbeit und eventuell spätestens mit einer bestehenden Berufsunfähigkeitsversicherung in Verbindung setzen, um die zukünftige finanzielle Situation zu klären.

Das Krankengeld wird zwar steuerfrei ausgezahlt, aber es erhöht den Steuersatz (Progression) bei der Besteuerung der anderen Einkommen.

Und nun zur persönlichen Berechnung bzw. Beratung: Ich habe nun mal ein Musterbeispiel berechnet. Haben Sie für sich das Problem erkannt, dann können Sie mich ja anschreiben und um eine persönliche Berechnung mit vielleicht einer Lösungsmöglichkeit bitten. Tun Sie es! Also:

Arbeitnehmer mit 2.700 EUR brutto
mit einem Kind, nicht aus der Kirche ausgetreten und verheiratet hat
1.747 EUR netto zur Verfügung.
Damit können Sie vielleicht gut und gerecht leben.

Was ist aber, wenn ein unverschuldeter Verkehrsunfall sorgt dafür, dass Sie krank geschrieben sind. Können Sie sich so einen Fall vorstellen?! Wenn nicht, versuchen Sie es einmal zumindest theoretisch! Sie können wegen Unfall oder Krankheit 6 Monate nicht arbeiten. Nach 1,5 Monaten bekommen Sie als Durchschnittsverdiener dann nur noch ca. 1.048 EUR monatlich ausgezahlt. Das sind also noch ca. 60 % des letzten Nettolohnes…

Und nun zu Ihrer persönlichen Aufgabe mit Tipp:

1. Sie haben nach sechs Wochen nur noch ca. 60 Prozent Ihres letzten verfügbaren Einkommens (das, was auf Ihr Konto überwiesen wurde….) zur Verfügung. Schaffen Sie das, damit weitere 10,5 Monate zu leben?!
2. Bitte schreiben Sie mal Ihre Fixkosten auf! (Diese Kosten wie Miete, Nebenkosten und Kreditraten, wie Versicherungen und andere feste Zahlungsverpflichtungen wie Telefon, etc. Nehmen Sie dazu Ihre Kontoauszüge der letzten 12 Monate in die Hand: Schreiben Sie alles auf.. Denn dann haben Sie auch Dinge mit jährlicher oder halbjährlicher oder vierteljährlicher Zahlweise erfasst… Und jetzt werden Sie erst gewahr, wieviel Geld Sie im Monat ausgeben. Fix ausgeben… (Oder in Kurzform berechnet: Haben Sie 40% von Ihrem Nettolohn monatlich über? Wenn nicht, dann sind auch Ihre Kosten logischerweise höher als 60% Ihres Nettolohnes…)
3. Nach diesem Überblick wissen Sie, wieviel Sie im Monat wirklich brauchen. Ist das mehr als die sechzig Prozent Ihres aktuellen Nettoeinkommens, also das, was auf Ihrem Konto ankommt, dann haben Sie im Krankheitsfall ein Problem…

Und nun noch ganz so nebenbei: Wenn Sie diese fehlenden 500 EUR im Monat für 10 EUR Beitrag absichern könnten, würden Sie mit mir sprechen? Tun Sie es doch einmal…

Ihr

Markus Schmitz

PS: Eine Berechnung finden Sie auch über folgende Seite: Krankenversicherung